Was tun bei einem Bahnunfall?
Besuch von der Deutschen Bahn, genauer von der DB-Netze, hatte die Feuerwehr Urbach am Mittwoch 7. Dezember. Der Notfallmanager der DB-Netze, Herr Sebastian Biber, erläuterte den Feuerwehrleuten die genaue Aufgabe eines Bahn Notfallmanagers. Er bzw. einer seiner Kollegen wird immer dann alarmiert, wenn es zu einem Schadensereignis an einer Bahnlinie gekommen ist.
Er unterstützt den örtlichen Einsatzleiter der Feuerwehr als Fachberater, schützt die Feuerwehr vor Gefahren und hält Kontakt zu seiner Notfallleitstelle der DB-Netze in Karlsruhe. Von dort aus können beispielsweise Bahnstrecken für Züge gesperrt oder wenn erforderlich der Strom der Oberleitung abgeschaltet werden. In diesem Fall muss der Notfallmanager selbst Hand anlegen und die Erdung der Oberleitung vor und nach der Einsatzstelle vornehmen. Denn auch nach der Abschaltung der 15 kV-Leitung kann dort noch eine Restspannung von rund 3.000 Volt vorhanden sein. Diese Maßnahme ist in der Regel nur dann erforderlich wenn die Oberleitung beispielsweise durch eine Entgleisung oder einem umgestürzten Baum beschädigt wurde. In solch einem Fall können die Einsatzkräfte der Feuerwehr erst nach der Erdung durch den Notfallmanager die Einsatzstelle betreten und müssen solange zwangsläufig warten, denn der Eigenschutz geht hier klar vor!
Die Notfallmanager der DB-Netze sind rund um die Uhr erreichbar und müssen innerhalb 30 Minuten nach Alarmierung Kontakt mit dem Einsatzleiter vor Ort aufnehmen können. Bis zum Eintreffen des Notfallmanagers hält die Rettungsleitstelle in Waiblingen Kontakt mit der Notfallleitstelle der Bahn. In jedem Fall muss vor dem Betreten der Gleise die schriftliche Bestätigung der Bahn vorliegen, dass der Zugverkehr gesperrt wurde. Dies geschieht in der Regel bereits mit der Alarmierung und das Bestätigungsfax liegt somit meistens bereits bei der Anfahrt der Feuerwehr vor.
Zum Abschluss des sehr gut vorgetragenen Unterrichts ging Herr Biber noch auf diverse Gefahren ein, welche von Bahnanlagen ausgehen. Er zeigte Fotos von Bahnunfällen, bei denen offensichtlich einige Gefahren durch die Einsatzkräfte unterschätzt wurden. Diese Bilder und die teilweise fatalen Folgen die dadurch entstanden sind sensibilisierten dann doch den einen oder anderen interessierten Zuhörer gerade im Bezug auf Abstände zu Gleisen bzw. Oberleitungen.
In jedem Fall wurde an diesem Abend jedem klar, wie wichtig die richtige Vorgehensweise und eine gute Zusammenarbeit mit dem Notfallmanager der DB-Netze bei einem Bahnunfall ist. Kommandant Michael Hurlebaus bedankte sich bei Herrn Biber für den sehr interessanten und kurzweiligen Unterricht und übergab zum Abschluss noch ein kleines vorweihnachtliches Geschenk.