Winterbach. 16 angehende Feuerwehrleute waren am Samstag in Winterbach im Einsatz – aber nur zur Übung: Aus dem Gebäude des ehemaligen Gasthofs „Horbele“ drang dichter Theater-Rauch, Menschen riefen um Hilfe. Für die Retter war die Übung der Abschluss ihrer Grundausbildung. Sie können jetzt, sofern sie bereits 18 Jahre alt sind, mit zu Einsätzen ausrücken.

Jan Latzko muss noch ein bisschen warten. Der Urbacher hat jetzt zwar erfolgreich seine Feuerwehr-Grundausbildung abgeschlossen. Er ist aber erst 17 Jahre alt, das heißt, er ist jetzt Mitglied der aktiven Wehr, allerdings muss er noch etwas warten, bis er auch tatsächlich bei Einsätzen ausrücken kann. „Lief gut“, meint er zum Einsatz bei der Übung am Samstagnachmittag in Winterbach, bei der viele Zuschauer den 16 angehenden Feuerwehrleuten aus Plüderhausen, Urbach und Winterbach dabei zusahen, wie sie einen simulierten Brand in der Schorndorfer Straße in Angriff nahmen.

Azubis lernen aus der Zeit in der Jugendfeuerwehr

Ob er aufgeregt war vor so viel Publikum? Jan Latzko schüttelt den Kopf und meint nur: „Ich bin’s gewöhnt.“ Er ist schon fast sieben Jahre in der Jugendfeuerwehr aktiv und kennt die Handgriffe und Vorgehensweisen von anderen Übungen. Der Großteil der Absolventen des „Truppmann-Lehrgangs“, der Grundausbildung der Feuerwehr, hat die Nachwuchsschmiede der Freiwilligen Feuerwehren durchlaufen. „Das merkt man in der Grundausbildung“, sagt Marc Angelmahr, der Kommandant der Plüderhäuser Feuerwehr. Aus der Zeit in der Jugendfeuerwehr haben die Azubis schon einiges drauf.

Vier "Seiteneinsteiger" aus Urbach

Die Altersspanne in diesem Grundausbildungsjahrgang reichte allerdings von 17 bis 40 Jahre. Aus Urbach waren vier „Seiteneinsteiger“ dabei, wie der dortige Kommandant Michael Hurlebaus sagt – eine ungewöhnlich hohe Zahl, aber man versuche da gezielt auf Leute zuzugehen und sie anzusprechen, meint Hurlebaus.

„Die Feuerwehr ist eine Rettungseinheit, die wir brauchen“

Die Nachwuchsgewinnung, ob bei den Jugendlichen oder späteren „Seiteneinsteigern“ ist lebenswichtig für die Feuerwehr – und damit für die Gemeinden, für die ihre Mitglieder da sind, um Brände zu bekämpfen, Menschen zu retten und bei anderen Notfällen zu helfen. „Die Feuerwehr ist eine Rettungseinheit, die wir brauchen“, sagte der Urbacher Bürgermeister Jörg Hetzinger, der zur Abschlussübung kam, um den Neu-Feuerwehrleuten zu gratulieren. Dass sich viele im Ehrenamt in den Wehren zum Schutz der Bürger engagieren, das spare den Gemeinden viel Geld, das sie investieren müssten, wenn sie Berufs-Feuerwehren beschäftigen müsste, so Hetzinger.

Truppmann-Lehrgang umfasste 70 Stunden

Die Ehrenamtlichen investieren dafür viel Zeit, auch die Ausbilder. 70 Stunden umfasste der Truppmann-Lehrgang, der an mehreren Abenden und Samstagen stattfand. Damit ist die Ausbildung aber noch lange nicht vorbei: Es folgen zeitnah der zweite Teil des Truppmann-Lehrgangs, dann Lehrgänge für Sprechfunk und Atemschutzgeräteträger. Danach werden die neuen Feuerwehrleute in allen Lagen voll einsetzbar sein.

Quelle: ZVW